Aktivitäten
Vier Meisterpreise und ein Abschied
Techniker*innen nehmen Zeugnisse von scheidendem Schulleiter entgegen
ANSBACH, 10.07.2024 21 Unter großem Applaus haben in Ansbach letzten Freitag 21 Absolvent*innen ihre Zeugnisse zum*zur „Staatlich geprüfte*n Techniker*in für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ entgegengenommen. Bei der Zeremonie würdigte der scheidende, langjährige Schulleiter Walter Ott das gute Abschneiden des gesamten Jahrgangs: Vier erhielten einen Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Er geht bayernweit an die besten 20 Prozent eines Prüfungstermins auszeichnet. Ihre vierjährige berufsbegleitende Weiterbildung absolvierten alle an der Fachschule der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Weißenburg.
Nur zufriedene Gesichter und gute Laune am 5. Juli im Restaurant Raddadui 56 in Ansbach. Vier Jahre lang haben sie berufsbegleitend gebüffelt. Jedes Wochenende sind sie angereist, aus ganz Bayern, haben in der bfz-Fachschule in Weißenburg alles gelernt, was sie für ihr berufliches Weiterkommen brauchen. Dieser Einsatz hat sich gelohnt: Alle 21 Lehrgangsteilnehmenden der bfz-Fortbildung dürfen sich jetzt „Staatlich geprüfte*n Techniker*in für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ nennen. Besiegelt von der feierlichen Übergabe der Abschlusszeugnisse durch Schulleiter Walter Ott und Fachschulkoordinator Daniel Dommel, unter großem Applaus von Vertreter*innen aus Politik, Lehrkräften und Angehörigen. „Dass wir alle unseren Abschluss geschafft haben, verdanken wir der tollen Unterstützung durch die Lehrerschaft und die tolle Gemeinschaft innerhalb des Klassenverbandes“, sagte Schülersprecher Lukas Schwegler bei der Zeugnisübergabe.
Gekommen waren neben dem bfz-Standortleiter Philipp Frieß auch die 2. Bürgermeisterin der Stadt Weißenburg, Maria Schneller, und der Stellvertreter des Landrats von Weißenburg-Gunzenhausen, Walter Baum. Dieser hatte vier zusätzliche Urkunden mitgebracht: Den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Die besondere Auszeichnung geht an die besten 20 Prozent eines Prüfungstermins: Manuel Laczi, Manuel, Andreas Nefzger, Oliver Schmidtkonz und Jens Schmied „Nicht nur die vier Meisterpreisträger haben beeindruckt, insgesamt zehn dieses Jahrgangs haben eine eins vor dem Komma, das ist wirklich beachtlich“, lobte der Walter Ott in seiner Rede.
bfz dankt Schulleiter Walter Ott, der in den Ruhestand geht
Für Schulleiter Walter Ott war die Abschlussfeier nicht nur ein Abschied vom aktuellen Techniker*innen-Jahrgang, sondern auch von der Fachschule. Vor über 30 Jahren ist er als einer der Lehrkräfte an die Schule gekommen und hat maßgeblich an der Fachlehrplanentwicklung mitgewirkt. Sie setzen damals bayernweite Standards. 2010 wechselte er in die Schulleitung. Zuletzt lenkte er die Geschicke noch interimsmäßig. Jetzt mit 70 Jahren geht er den wohlverdienten Ruhestand. Für seinen großen Einsatz all die Jahre bedankte sich bfz-Fachschulkoordinator Daniel Dommel bei ihm herzlich.
An der bfz Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie in Weißenburg beginnt alle zwei Jahre ein neuer Techniker*innen-Lehrgang. Der derzeitig noch laufende Kurs wird 2026 seinen Abschluss machen. Für den neuen Lehrgang, der im September 2024 beginnt, sind noch Plätze frei. Interessierte, die im Kunststoffbereich tätig sind und sich weiterbilden möchten, können sich auf der Website der bfz-Fachschule informieren oder telefonisch Kontakt aufnehmen.
Fachaustausch vor Ort: Kunststofftechnikerklasse aus Weißenburg besucht Oechsler in Ansbach
Ansbach, 14.07.2023. Der Kunststoffexperte Oechsler in Ansbach hat seine Tore für Schüler*innen der Fachschule für Kunststofftechnik Weißenburg geöffnet. Bei einer spannenden Führung durch das Werk konnte die Klasse hautnah erleben, wie hochautomatisiert die Produktionsprozesse am Standort ablaufen. Geführt wurde die Gruppe von einem ehemaligen Schüler der Kunststofffachschule. Träger der Fachschule sind die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz).
„Immer weiterlernen lohnt sich“, sagte Philipp Popp, der heute die Anwendungstechnik bei Oechsler in Ansbach leitet und 2012 seinen Kunststofftechniker an der Fachhochschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie Weißenburg erlangt hat. Der Abschluss hat ihm den Weg ins Studium am Kunststoffcampus Bayern eröffnet. Genau diesen Karrierepfad legte er den 13 angehenden Kunststofftechniker*innen, die zum Werksbesuch nach Ansbach gekommen waren, ans Herz. „Das ist eine gute Sache, so ein Studium bringt einen wirklich weiter, auch wenn es sich finanziell erstmal nicht so anfühlt.“
Begleitet wurde die Teilzeittechnikerklasse im ersten Fortbildungsjahr von Lehrer Christian Zimmerer und Schulleiter Walter Ott. „Für mich ist es auch immer wieder spannend zu erfahren, wie die Produktionsabläufe in unterschiedlichen Unternehmen gestaltet sind. Das Werk von Oechsler in Ansbach kannte ich noch nicht. Besonders fasziniert hat mich, wie hochautomatisiert und nahtlos der Prozess hier abläuft“, erläuterte Ott nach der Führung. „Damit fallen Zwischenlagerplätze weg und die Produkte sind am Ende so gut wie fertig.“ Die Schüler*innen wiederum waren besonders von der riesigen Trockenanlagen fasziniert. Zur Weiterverarbeitung darf das Granulat weder zu feucht noch zu trocken sein. „Fasziniert hat mich auch die Tradition und Geschichte, die man mit dem Unternehmen Oechsler in Verbindung stellt. Ein Unternehmen das es verstanden hat und immer noch versteht, seit jeher zu den Top Playern weltweit zu gehören, dort hinter die Kulissen zu sehen und mit jemanden aus dem ‚Nähkästchen‘ zu plaudern, ist Goldwert“, sagte Schüler Levent Kovyoz.
In der Regel besuchen die Schüler*innen der Kunststofffachschule in Weißenburg einmal im Jahr ein Unternehmen, um Einblicke in die Abläufe anderer Werke zu bekommen. Die Exkursionen werden von der Schulleitung organisiert und involvieren meist ehemalige Absolvent*innen. Zuletzt hatte eine Klasse Airbus in Donauwörth besucht. An der Schule erlangen Schüler*innen mit einschlägiger abgeschlossener Berufsausbildung und mindestens einen Jahr Berufserfahrung berufsbegleitend innerhalb von vier Jahren den Abschluss staatlich geprüfte*r Kunststofftechniker*in. Auf Antrag können Bewerber*innen mit Facharbeiterprüfung zugelassen werden. Die nächste Ausbildungsklasse startet im September 2024.
Die Oechsler AG ist eines der führenden Unternehmen für Kunststofftechnologien und entwickelt weltweit industrielle Lösungen für Kunden aus den Branchen Automobil, Healthcare sowie Sport- und Konsumgüter. Hauptsitz von Oechsler ist in Ansbach. Dort wurde das Unternehmen 1864 von Matthias Oechsler gegründet. Auch heute noch betreibt das Unternehmen hier seine größte Produktionsstätte. Weltweit arbeitet Oechsler mit 3.100 Mitarbeitenden an acht Standorten.
Airbus öffnet seine Türen für bfz-Kunststoffklasse
Donauwörth, 25.04.2023. Lebenslanges Lernen eröffnet neue Horizonte. Das konnten 18 angehende Kunststofftechniker*innen jetzt in Donauwörth hautnah erleben. Bei einer exklusiven Führung durch das Airbus-Werk in der Industriestraße bekamen die Schülerinnen und Schüler einen spannenden Einblick in die Herstellung von Helikoptern und Flugzeugteilen. Geführt wurde die Exkursion auch von einer ehemaligen Schülerin der Kunststofftechnik-Fachschule in Weißenburg. Träger der Fachschule sind die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz). Die Weiterbildung wird berufsbegleitend absolviert.
2022 hat sie selbst ihren Abschluss an der staatlich anerkannten Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie Weißenburg gemacht, jetzt freut sich Jaclyn König, dass sie ihren Nachfolger*innen einen Einblick in das Airbus-Werk geben konnte. „Eine Manufaktur“, wie der Airbus-Ausbildungsleiter Joachim Herfert betonte. Gemeinsam führten sie die angehenden Kunststofftechniker*innen im 3. Weiterbildungsjahr und Schulleiter Walter Ott, bfz-Seminarleiterin Ina Lotter und ihren Lehrer Armin Rachinger durch die beeindruckenden Produktionshallen. „Passt gut auf, könnte sein, dass etwas dabei ist, dass ihr nächste Woche für eure Prüfung braucht“, merkte Lehrer Rachinger an.
Rotorblätter und Grundgerüst von Helikoptern werden in Donauwörth aus einem Faserverbundstoff bestehend aus Glas- und Kohlefasern in Handarbeit gefertigt. Ein Fakt bei dem die Besucher*innen besonders aufhorchten. Schließlich handelt es sich dabei um ihr Spezialgebiet. Ausbilder Herfert selbst hat nach seiner Ausbildung zum Schlosser den Techniker berufsbegleitend erworben, verrät er während der Führung und bestätigt damit den Schüler*innen, dass sie mit der Weiterbildung in Teilzeit den richtigen Weg eingeschlagen hätten.
Zunächst bekam die Klasse allerdings einen Einblick in die Herstellung von Flugzeugteilen. In Donauwörth produziert Airbus neben Hubschraubern auch Türen für Flugzeuge. Erst anschließend lernte die Gruppe die einzelnen Produktionsschritte von Helikoptern kennen. Im Werk entstehen leichte Rettungshubschrauber genauso wie mittelschwere Transporthubschrauber und große, schwere Spezialvarianten für militärische Einsätze.
Wie diese „Roboter mit Rotoren“ gesteuert werden, erfuhr die Gruppe ebenfalls und staunte über die zahlreichen intelligenten, elektronischen Bauteile wie Kameras, Sensoren und hochkomplexe Einzelsysteme, die dafür notwendig sind. Damit diese später lange in der Luft bleiben, wartet und repariert Airbus im Auftrag von Kunden seine Hubschrauber im Werk vor Ort. Die Gruppe durfte schließlich auch noch bei der Schlussprüfung aller elektronischen Systeme eines Polizeihubschraubers über die Schulter schauen.
Am Ende der Führung bedankte sich Schulleiter Walter Ott ganz herzlich bei Ex-Schülerin König und Ausbildungsleiter Herfert für die eindrucksvolle Werksbesichtigung, die weit über einen üblichen Besuch hinausging. Dass die Schüler*innen nach dreieinhalb Stunden immer noch voll konzentriert und aufmerksam bei der Sache waren, spreche für die Qualität der Präsentation.
Ein Name, der für den Technologiestandort Weißenburg steht: Walter Otters ist in Altersteilzeit
Die bfz Weißenburg verabschiedete vor Kurzem ihren langjährigen Mitarbeiter Walter Otters in die Altersteilzeit. 31 Jahre lang hat er das Unternehmen und seine Berufsbildungsangebote vor Ort engscheidend mitgeprägt. Zuletzt war der 62-Jährige Koordinator der Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie Weißenburg. Besonders verdient gemacht hatte sich der Elektro-Meister zuvor als Initiator des Technologiezentrums im bfz Weißenburg – eine Anlaufstelle für die regionale Kunststoffindustrie.
Macher und Netzwerker mit Herz
„Aufgeschlossen, zielstrebig und mit großer Menschlichkeit hat Walter Otters seine Verantwortungsbereiche geführt“, sagt Philipp Frieß, Leiter der bfz Westmittelfranken, zu denen die bfz Weißenburg gehört. „Sein persönliches Interesse an technischen Innovationen in Kombination mit seinem regionalen Netzwerk zu Unternehmen, Politik und Behörden zeichneten ihn bei seiner Arbeit aus. Wir danken dir für deine persönliche Verbundenheit und für deine Leidenschaft, mit der du die bfz nicht nur technisch vorangebracht hast. Ich bin mir sicher, die Kolleginnen und Kollegen, die heimische Industrie und die vielen Arbeitssuchenden, die du zurück ins Berufsleben begleitet hast, sehen das genauso.“
Seine Laufbahn bei der bfz Weißenburg begann Otters 1991 als Seminarleiter für Bildungsmaßnahmen im Auftrag der Arbeitsagentur. Schwerpunkte waren damals schon CNC-Technik, Steuerungs- und Automatisierungstechnik sowie Robotik. 1996 wurde er Ausbildungsmeister der Werkstatt der bfz Weißenburg. Schon bald reifte in ihm die Idee, die Werkstatt als eine Anlaufstelle für die heimische Schlüsselindustrie, die Kunststoffbranche und deren Zulieferer zu etablieren. Zielstrebig arbeitete er in den Folgejahren daran, einen Ort zu schaffen, an dem neue Technologien bereitgestellt und gleichzeitig Mitarbeitende auf dem neuesten Stand der Technik gehalten werden. 2001 fiel der Startschuss für das Technologiezentrum im bfz.
Berufsausbilder auf dem neuesten Stand der Technik
„Das war sein Baby“, erinnert sich Reiner Hager, ehemaliger Standortleiter der bfz Weißenburg. Sechseinhalb Jahre hat er mit ihm zusammengearbeitet. „Er ist das ‚T‘ von Technologiezentrum. Erst hat keiner verstanden, wozu das gut sein soll. Davon hat er sich nicht beirren lassen – und genau das hat unseren eher kleinen bfz-Standort so nachhaltig vorangebracht. Wir hatten plötzlich ein Alleinstellungsmerkmal.“ An einer hochmodernen Computer- und Maschinenausstattung konnten so nicht nur Prototypen gefertigt und getestet werden, sondern auch Azubis und ungelernte Mitarbeitende sowie Umschüler auf dem Stand der Technik qualifiziert und bis zu ihrem Abschluss begleitet werden. Ergänzend dazu konzipierte Otters Aufstiegsseminare, die Privat- und Firmenkunden mit neuen Technologien vertraut machten.
Unterrichtsretter in der Pandemie
In den letzten vier Jahren hat Walter Otters sein enormes technisches Wissen als Koordinator in der staatlich anerkannten bfz Fachschule für Kunststofftechnik eingebracht – und sie Anfang 2020 souverän durch die ersten unsicheren Monate der Corona-Pandemie geschifft. Innerhalb kürzester Zeit schaffte es der Netzwerker die technische Infrastruktur für einen vollwertigen Online-Unterricht aufzusetzen. Von diesem Digitalisierungsschub profitieren die Fachschule und ihre Schüler*innen noch heute. Der Hybridunterricht ist seitdem fester Bestandteil, was vor allem Teilnehmenden zugutekommt, die aus dem ferneren süddeutschen Raum anreisen.
Seine Nachfolgerin ist Frauke Oelbauer
Die Nachfolge der Fachschulkoordination ist Frauke Oelbauer. Sie arbeitet seit 2021 als Koordinatorin bei der bfz Weißenburg und war davor mehrere Jahre Koordinatorin bei der bfz Passau. Frau Oelbauer wird wie Herr Otters weiterhin von der Kollegin Ina Lotter unterstützt und ist unter 09141 8633-16 kunststofftechnikschule-weissenburg@bfz.de erreichbar. Für Firmenkunden und Privatanfragen zu Seminaren, IHK-Weiterbildungen oder Inhouse-Schulungen ist Matthias Hahn künftig neuer Ansprechpartner. Kontakt: 0911 946295-15, matthias.hahn@bbw.de.
Weiterbildung neben dem Beruf – Vom Werkzeugmechaniker zum Techniker
Neben seinem Job als Messtechniker bei Plastic Omnium in Weißenburg besuchte der 24-jährige Leon Pfefferlein vier Jahre lang die bfz Fachschule in Weißenburg, um dort die Weiterbildung zum „staatlich geprüften Techniker*in für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ zu absolvieren. Am vergangenen Freitag konnte er endlich sein Zeugnis entgegennehmen, als Klassenbester mit einem Schnitt von 1,0.
Herr Pfefferlein, Was waren Ihre Beweggründe, die Technikerausbildung an der bfz Fachschule in Weißenburg zu beginnen?
Pfefferlein: Im Februar 2018 habe ich meine Lehre zum Werkzeugmechaniker beendet. Dabei wollte ich es nicht belassen und mich direkt weiterbilden. Im Internet bin ich auf die bfz Fachschule mit der Teilzeit-Weiterbildung gestoßen und mein Vorgesetzter fand die Idee super.
Vier Jahre lang haben Sie seitdem jeden Freitag und Samstag die Schulbank gedrückt und weiterhin als Vollzeitkraft gearbeitet. Wie haben Sie die Zeit erlebt?
Pfefferlein: Vier Jahre sind eine lange und anstrengende Zeit, in der ein gutes Durchhaltevermögen gefragt ist. Der eigene Ehrgeiz hat mich angetrieben und meine Familie hat mich dabei unterstützt. Mein Vater ist auch in der Kunststoffbranche tätig, ihn konnte ich oft Fragen, wenn ich Hilfe brauchte. Außerdem hatten wir einen sehr guten Zusammenhalt in der Klasse. Wir haben uns gegenseitig geholfen und auch die Lehrer und Lehrerinnen waren gute Ansprechpartner. Ich bin froh, dass ich den Weg gegangen bin.
Hat Ihnen die Weiterbildung bereits Türen in Ihrem derzeitigen Unternehmen geöffnet?
Pfefferlein: Ja, seit 2019 bin ich im Qualitätsmanagement im Messraum bei Plastic Omnium tätig.
Neben dem Techniker-Abschluss haben Sie auch die allgemeine Fachhochschulreife erworben. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Pfefferlein: Ein Studium am kuststoffcampus bayern ist interessant, um mein Wissen zu erweitern. Ob und wann ich diesen Weg gehe, wird sich bald entscheiden.
12 Mal bestanden! Abschlussfeier der Techniker*innen
Am 08.07.2022 haben unsere diesjährigen Absolvent*innen ihre Zeugnisse zum/r „staatlich geprüften Techniker*in für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ entgegengenommen. Im Rahmen einer Feierlichkeit wurden sie unter anderem vom Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Manuel Westphal und der zweiten Bürgermeisterin der großen Kreisstadt Weißenburg Maria Schneller beglückwünscht und geehrt.
Die vierjährige Weiterbildung der bfz Fachschule findet berufsbegleitend, freitags und samstags statt. Die zwölf Absolvent*innen kommen aus verschiedenen bayerischen Landkreisen mit teils langen Anfahrtswegen. Sechs von ihnen haben zudem an der Ergänzungsprüfung zur allgemeinen Fachhochschulreife teilgenommen und bestanden. Der Hausherr und bfz-Standortleiter, Philipp Frieß, freute sich über die hervorragenden Leistungen der einzelnen Absolvent*innen.
Landrat Westphal blickte positiv in die Zukunft der Absolvent*innen: „Ihnen stehen nun viele Türen offen“. Die Möglichkeiten eines fortführenden Studiums am Kunststoffcampus Bayern hob er hervor: „Sie haben Durchhaltevermögen, Fleiß, Wissen und Biss, um das zu meistern“. In diesem feierlichen Rahmen würdigte Herr Westphal das jahrelange Engagement von Walter Otters, der Ende September in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Im gleichen Zuge war es Walter Otters ein großes Anliegen den Anwesenden mitzuteilen, dass er die Fachschule ab Oktober in guten Händen weiß: Frauke Oelbauer wird dann in seine Fußstapfen treten und die Fachschule koordinieren.
Die zweite Bürgermeisterin der Stadt Weißenburg, Maria Schneller, sprach ihren Respekt für die Absolvent*innen aus: „Sie haben großes fachliches Wissen und persönliche Stärke erworben. Sie haben bewiesen, dass es sich lohnt, sich weiterzubilden“.
Der Schulleiter Walter Ott würdigte im Anschluss die Leistungsfähigkeit sowie die Willensstärke der Absolvent*innen. Eigenschaften, die für eine berufliche Karriere wichtig seien: „Ich wünsche mir, dass dies bei Ihren zukünftigen Bewerbungen gebührend berücksichtigt wird“.
Der Klassensprecher des Abschlussjahrgangs 2022, Stefan Brosowski bezog sich in seiner Ansprache auch auf die Herausforderungen, die im zweiten Lehrjahr mit den Corona-Maßnahmen kamen: „Der Start in den digitalen Unterricht war etwas holprig, aber die Schule hat schnell nachgerüstet“. Ein großes Lob richtet er an die Lehrer*innen: „Den guten Unterricht werden auch die nächsten Schülerinnen und Schüler danken und mit Leistung würdigen“.
Die 22-jährige Absolventin Jaclyn König kommt aus Ehingen bei Wertingen und ist froh, die Teilzeitweiterbildung in Weißenburg gemacht zu haben: „Ich konnte die Dinge, die ich in der Schule gelernt habe, direkt bei der Arbeit umsetzen“. Potentiellen Schüler*innen möchte sie sagen: „Ich kann jeder und jedem raten, die Weiterbildung an der bfz Fachschule zu machen, denn die Erfahrungen, die man dort sammelt, kann man woanders nicht einholen. Es ist eine anstrengende Zeit, aber es lohnt sich“. Bei Ihrem Arbeitgeber Airbus Helicopters konnte sie bereits zur Gruppenleiterin aufsteigen und hat weitere Pläne: „Ich möchte Ausbilderin werden und junge Leute in die Arbeitswelt einführen“.
Alle Absolventen werden mit der sogenannten Meisterprämie in Höhe von 2.000 € für ihre Mühen belohnt. Eine zusätzliche Motivationsstütze der Bayerischen Staatsregierung. Die zwei Jahrgangsbesten, beide aus Ellingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, können ihren Bewerbungen zukünftig eine besondere Auszeichnung, den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung, beilegen.
Vom Schüler zum Lehrer
Führungskräfte für die Kunststoffregion Weißenburg
Die Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie bildet sie seit rund 30 Jahren aus. Armin Rachinger ist erfolgreicher Absolvent und heute selbst Lehrer.
Wir haben Armin Rachinger gefragt:
Warum haben Sie sich 2008 für eine berufsbegleitende Weiterbildung an der Weißenburger Technikerschule entschieden?
Nach der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker wollte ich mich weiterbilden. Das Modell der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) hat mich angesprochen: Ich lebe und arbeite in Weißenburg beim Kunststoffverarbeiter Plastic Omnium. Die Schule in der Stadt erspart mir also das Pendeln. Und die 18 Wochenstunden am Freitagnachmittag und Samstag waren mir lieber als Unterricht während der Woche.
Was ist Ihre beste Erinnerung an die vierjährige Schulzeit von 2008 bis 2012?
Die Erinnerung an eine geschlossene Klasse mit starkem Gruppengefühl. Die Schule fördert das: Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulleitung begegnen sich auf Augenhöhe. Die Klassen haben ein großes Mitspracherecht, ein Beispiel: Mit einer zusätzlichen Matheprüfung kann man an der Schule das Fachabi machen. Zu meiner Zeit gab es im letzten Schuljahr keinen Matheunterricht mehr. Wir haben aber ganz unkompliziert und ohne Mehrkosten zwei Stunden pro Woche gekriegt, nachdem wir uns das zur Vorbereitung gewünscht hatten. Mittlerweile ist Mathe im letzten Schuljahr standardmäßig im Stundenplan. Da gab es in meinem Jahrgang ein Problem, dann eine spontane Behelfslösung und langfristig eine sinnvolle Umstrukturierung.
Warum war Ihnen eine berufsbegleitende Weiterbildung wichtig?
Im Gegensatz zu einer Vollzeitweiterbildung, bei der ich nur zur Schule gehe, bekomme ich bei der gleichzeitigen Präsenz im Betrieb alles mit, auch interne Stellenausschreibungen. So bin ich noch während der Schulzeit auf die Stelle gekommen, die später dann meinem Technikerabschluss entsprochen hat.
Sie haben nach dem Abschluss zum staatlich geprüften Kunststofftechniker noch einen Bachelor in angewandter Kunststofftechnik gemacht und sind jetzt stellvertretender Abteilungsleiter im Qualitätsmanagement bei Plastic Omnium. Helfen die auf der Schule erworbenen Kompetenzen im beruflichen Alltag?
Während der Schulzeit steigt die Expertise und das wird auch im Betrieb anerkannt. Seitdem kommen die Kolleg*innen oft zu mir und fragen nach meiner Einschätzung bei Problemen.
Seit 2020 sind Sie selbst nebenberuflicher Lehrer an der Fachschule. Sie unterrichten die Technologien neuer Werkstoffe sowie Qualitäts- und Umweltmanagement. Welche Neuerungen erwarten den Jahrgang 2022?
Das technische Equipment ist bei den bfz auf einem Eins-a-Stand. Eine Grundstruktur gab es vorher schon, aber während der Pandemie wurde sehr stringent gehandelt. Es gibt jetzt in allen Klassenräumen Surroundsysteme, Mikrofone am Lehrer*innenpult und ein schwenkbares Kamerasystem. Alle Schüler*innen haben einen eigenen Teamsaccount, mit dem sie immer und von überall aus teilnehmen können. Auch wenn sie erkältet oder im Urlaub sind. Wenn ich auf Dienstreise bin, mache ich meinen Unterricht vom Hotelzimmer aus. Das habe ich jetzt vielfach getestet und es funktioniert tadellos.
Welcher Lehrertyp sind Sie?
Ich will den Schüler*innen auf Augenhöhe begegnen. Das habe ich in meiner Zeit positiv erlebt, das wird noch heute von allen Kolleg*innen und der Schulleitung aktiv mitgetragen und ich lebe es selbst in meinem Unterricht. Im Fach Technologien neuer Werkstoffe habe ich zum Beispiel am Jahresanfang vor meiner letzten Klasse einen Pool an Themen ausgebreitet. Sie durften dann entscheiden, worauf wir uns fokussieren. Das Feedback am Ende des Schuljahrs war sehr gut.
30-jähriges Dienstjubiläum
Walter Ott ist für sein 30-jähriges Dienstjubiläum an der bfz-Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie in Weißenburg geehrt worden. Nachdem er 1982 sein Lehramtstudium Mathematik und Physik an der TU in München beendete, zog er mit Frau und Kind nach Pleinfeld. An der FOS in Weißenburg übernahm er 18 Monate nach seinem Einstieg die Fachbetreuung Mathematik. 1990 startete er eine zusätzliche, nebenberufliche Laufbahn an der neuen bfz- Fachschule für Kunststofftechnik. Es war die erste Fachschule ihrer Art im süddeutschen Raum und Ott wurde einer ihrer ersten vier Lehrkräfte – nebenberuflich. „Ich habe erst mehrere Jahre Physik und EDV unterrichtet und später Mathematik I und II übernommen“, erzählt er. An der FOS wurde Walter Ott 2007 stellvertretender Schulleiter. 2010 übernahm er die Leitung der bfz Fachschule. „Da der bfz-Unterricht zu großen Teilen in den Räumen der FOS stattfindet, war das aus organisatorischer Sicht ein logischer Schritt“, sagt Walter Ott. Im Februar diesen Jahres hat Walter Ott seine hauptberufliche Tätigkeit an der FOS niedergelegt, um sich in den Ruhestand zu verabschieden. Er möchte jedoch weiter an der bfz-Fachschule unterrichten. „Ich habe meinen jetzigen Schülern und Schülerinnen versprochen, dass ich bleibe, bis sie fertig sind“ sagt Walter Ott und lächelt.
14 Mal bestanden!
Abschlussfeier der Techniker
Im Juli haben die Absolventen der Fachschule der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Weißenburg ihre Zeugnisse zum „staatlich geprüften Techniker für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ entgegengenommen. Im Rahmen einer Feierlichkeit wurden sie unter anderem vom Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Manuel Westphal, der Regierungsschuldirektorin Annette Muck-Röthlingshöfer sowie der dritten Bürgermeisterin der großen Kreisstadt Weißenburg Katrin Schramm beglückwünscht und geehrt.
Die vierjährige Weiterbildung der bfz Fachschule findet nebenberuflich, freitags und samstags statt. Die Absolventen kommen aus verschiedenen süddeutschen Landkreisen mit teils mehrstündigen Anfahrtswegen. Dafür sprach Landrat Westphal seine Anerkennung aus: „Sie haben in sich und Ihre Zukunft investiert“. Auch den Angehörigen dankte er: „Es ist wichtig, dass jemand hinter einem steht“.
Als Referentin der Regierung von Mittelfranken unterstrich Annette Muck-Röthlingshöfer die Bedeutung der bfz Fachschule: „Durch ihre Bereitschaft, junge Menschen weiterzubilden, leistet die Fachschule einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region und darüber hinaus“.
Der Schulleiter Walter Ott würdigte im Anschluss die Leistungsfähigkeit sowie das Durchhaltevermögen der Absolventen. Eigenschaften, die für eine berufliche Karriere wichtig seien: „Ich wünsche mir, dass dies bei Ihren zukünftigen Bewerbungen gebührend berücksichtigt wird“.
Der Klassensprecher des Abschlussjahrgangs 2020, Florian Beisler, erzählte: „Die größte Herausforderung war es, sich immer wieder neu zu motivieren“. Die Lehrer und der gute Klassenzusammenhalt hätten wesentlich dazu beigetragen. Der 31-jährige Ansbacher war zum Ausbildungsbeginn als Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik tätig und konnte durch seine Weiterqualifizierung bereits betriebsintern in die Anwendungstechnik mit Projektmanagement aufsteigen. „Ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin“, sagte Beisler, Vater eines einjährigen Sohnes. „Ich habe gelernt, mir meine Zeit sinnvoll einzuteilen. Das wird mir privat und beruflich weiterhelfen“.
Neben den Ausbildungszeugnissen, welche die Hälfte der Absolventen mit einer 1 vor dem Komma abschließen konnten, haben vier Absolventen außerdem ihr Fachabiturzeugnis erhalten. Alle Absolventen werden mit der sogenannten Meisterprämie in Höhe von 2.000 € für ihre Mühen belohnt. Eine zusätzliche Motivationsstütze der Bayerischen Staatsregierung. Die drei Jahrgangsbesten aus den Landkreisen Roth, Lauf a. d. Pegnitz und Weißenburg-Gunzenhausen, können ihren Bewerbungen zukünftig eine besondere Auszeichnung, den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung, beilegen.
Mit dabei gewesen!
Die Weißenburger Kunststofftechnikerschule war am 28. und 29. Januar 2020 auf der 3. Fachtagung des Kunststoffforums Altmühlfranken vertreten.
Thema für die eingeladenen Firmenvertreter war die Optimierung von Produktentstehungsprozessen hinsichtlich Dauer und finanziellen Aufwendungen. Hierzu fanden spannende, wegweisende Vorträge mit Diskussionsrunden statt, ebenso war dem Austausch und fachlichen Netzwerken Raum gegeben.
Dabei konnte der Fachschulkoordinator Walter Otters im Rahmen der Veranstaltung die Technikerausbildung und weitere Seminarangebote des Schulträgers bfz vorstellen.
Neues Wahlpflichtfach – Digitale Transformation
Ab dem neuen Schuljahr 2020/21 wird an den technischen Fachschulen ein neues Wahlpflichtfach eingeführt.
Das Staatsministerium am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung hat den neuen Fachbereich mit 120 Ausbildungsstunden im 2. Ausbildungsabschnitt angesiedelt.
Die drei Lerngebiete umfassen die Themenkomplexe
- Analyse von digitalen Datenmengen und digitaler Datentechnologie
- Beurteilung der Funktionsweisen von Softwareanwendungen in Netzwerken
- Aufzeigen von Synthesen der digitalen Technik mit anderen Technologien
Damit wird dem rasanten technologischen Wandel auch in der Technikerausbildung unmittelbar Rechnung getragen.
Alle 14 Prüflinge haben bestanden
Alle diesjährigen Prüflinge der Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie in Weißenburg haben ihren Abschluss geschafft!
Mitte Juli erhielten sie in Weißenburg ihre Zeugnisse – die 14 neuen „Staatlich geprüfte(r) Techniker(in) für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“. „Unsere Absolventen haben neben ihrem Beruf insgesamt rund 2800 Unterrichtsstunden geleistet. Ein Beweis dafür, dass sie äußerst belastbar und leistungsfähig sind“, betonte Walter Ott, Schulleiter der Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie. Für alle Absolventen gibt es vom bayerischen Kultusministerium eine Meisterprämie in Höhe von 1500 Euro. Den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung überreichte Regierungsschuldirektorin Annette Muck-Röthlingshöfer an die drei Jahrgangbesten: Jan Bilek aus Georgensgmünd, Simon Bühler aus Heidenheim-Hechlingen und Florian Heckel aus Weißenburg.
Der stellvertretende Landrat Robert Westphal überbrachte die Grüße des Landkreises und gratulierte allen für diese großartige Leistung. Maria Schneller, zweite Bürgermeisterin Weißenburgs, lobte die Fähigkeit des „Durchbeißens“ und fügte hinzu, dass den Absolventen als nun hoch qualifizierte Fachkräfte viele Türen in der Wirtschaft offen stünden.
Die frischgebackenen Techniker belegten neben der vertieften Allgemeinbildung auch Fächer im Bereich der Kunststofftechnik. Spezialisten aus der Industrie vermittelten ihnen das Fachwissen. Die 14 Absolventen kommen aus 9 Landkreisen aus Bayern und dem benachbarten Baden-Württemberg. Wolfgang Schmidt, der Standortleiter des bfz Westmittelfranken und damit Sachaufwandsträger der Fachschule, sieht durch das große Einzugsgebiet auch die überregionale Bedeutung der Fachschule für Kunststofftechnik.
Neben den Technikern, wurde der Schulleiter Walter Ott vom zuständigen Koordinator der Fachschule Walter Otters für 25 Jahre Lehrtätigkeit und sein Wirken als Schulleiter an der Fachschule für Kunststofftechnik geehrt. Die Lehrkraft Robert Hausleiter wurde ebenfalls für 25 Jahre Lehrtätigkeit geehrt.
Alle 14 Techniker haben zusätzlich an den Lehrgängen „Praktischer Umgang mit KUKA-Industrierobotern“ und am „Autodesk Moldflow Adviser“ teilgenommen. Drei Teilnehmer haben das Zertifikat Elektrofachkraft erworben.
Messebesuch FAKUMA
Im Oktober 2017 besuchte der Koordinator des Technologiezentrums im bfz Weißenburg Walter Otters die FAKUMA. Sie zählt zur weltweit führenden Fachveranstaltung für die industrielle Kunststoffverarbeitung und bietet deshalb auch für die Fachschule eine mögliche Plattform zur Gewinnung zukünftiger Unterstützer im Bildungsprozess.
Ein Besuch bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach durfte dabei nicht fehlen, und so wurde Walter Otters von Geschäftsführer Thomas Merkel herzlich begrüßt. Otters überbrachte dabei seinen herzlichen Dank, denn die Wirtschaftsförderer präsentierten das Infomaterial des nächsten Technikerstarts an der Weißenburg Fachschule – für die Weißenburger Schule also eine hilfreiche Unterstützung, um einem möglichst großen Interessentenkreis die Informationen über die im gesamten süddeutschen Raum einmalige berufsbegleitende Fachschulausbildung, die gemäß der Bayerischen Fachschulordnung ausbildet und unterrichtet, zugängig zu machen.
Mit am Stand waren neben zahlreichen regionalen Firmen aus der Kunststoffregion Westmittelfranken auch Professor Dr. Sover vom kunststoffcampus bayern. Mit dem kunststoffcampus pflegt die Fachschule seit dessen Gründung im März 2015 eine kooperative Zusammenarbeit. Eine Auswirkung davon ist z.B. die Verkürzung des Bachelor-Studiums für die Absolventen der Fachschule um drei Semester.
25 Jahre Technikerschule und Absolventenfeier
Im Rahmen des Jubiläums zum 25jährigen Bestehen der Fachschule wurden auch die 44 Absolventen des Jahrgangs 2012–2016 verabschiedet
Ein Blick in die Chronik der Fachschule zeigt, dass das bfz Weißenburg seinerzeit ein gutes Gespür hatte: mit großer Zustimmung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, der Stadt Weißenburg und der örtlichen Arbeitsagentur wurde eine richtungsweisende Entscheidung getroffen: die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft übernahmen 1990 die Schulträgerschaft und gründeten damit die bis dahin in Bayern unbekannte Fachrichtung für die Technikerausbildung. Daher war auch gefordert, die Entwicklung der Lehrpläne für diese Fachrichtung auf die Beine zu stellen, die dann auch vom Bayerischen Kultusministerium genehmigt wurden – eine enorme Herausforderung für das Lehrerkollegium! Ein weiteres Novum war, dass diese Ausbildung berufsbegleitend angeboten wurde. Über vier Jahre sollten die Schülerinnen und Schüler sich die Kenntnisse aneignen, um am Ende eine staatliche Abschlussprüfung bestehen zu können. Sechs lange Jahre, also zwei erfolgreiche Prüfungsdurchläufe galt es zu durchlaufen, bevor dann im Januar 1996 die ersehnte staatliche Anerkennung erteilt wurde.
Seither starten an der Fachschule im zwei Jahrestournus jeweils neue Ausbildungsklassen, die über vier Jahre an den Wochenenden den Unterricht besuchen. 2016 absolvierten 44 Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfungen mit Erfolg – die besten wurden mit dem Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet.
Im Rahmen eines Festabends, zu dem das Berufliche Fortbildungszentrum (bfz) als Träger der Fachschule in den Wildbadsaal in Weißenburg eingeladen hatte, begrüßte Schulleiter StD Walter Ott die Festgesellschaft und hielt Rückschau auf die Anfänge und die Entwicklung der Schule, um dann den zu verabschiedenden Jahrgang entsprechend zu würdigen: Fleiß und Ehrgeiz attestierte er seinen Schülerinnen und Schülern, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit an jedem Wochenende über vier Jahre hinweg die Schulbank drückten. 16 weitere erarbeiteten sich zusätzlich die Kenntnisse zur Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife.
Der Leiter des bfz Westmittelfranken Wolfgang Schmidt als Sachaufwandsträger der Fachschule zollte den Absolventen höchsten Respekt und würdigte die herausragende Leistung aller Absolventen, die schon allein für das Durchhalten über vier Jahre berufsbegleitende Weiterbildung besondere Anerkennung verdienten.
Grußworte für Landkreis und Stadt überbrachten der Stellvertreter des Landrates Peter Kraus und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Peter Kraus bescheinigte den Jungtechnikern beste berufliche Perspektiven und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel sah darüber hinaus die Fachschule und deren Beitrag zur beruflichen Bildung als festen Anker für Weißenburg als Kunststofftechnikstandort.
Regierungsschuldirektorin Annette Muck-Röthlingshöfer war als Vertreterin der Regierung von Mittelfranken eingeladen und ließ sich gern bitten, die Technikerurkunden an die Absolventen zu übergeben. Auch sie würdigte die Leistungen der Absolventen und betonte, dass die besondere, eben berufsbegleitende Unterrichtsform den Schülern Höchstleistung abverlangte.
An diesem Abend wurde dann auch die langjährige Lehrkraft Dipl.-Ing. Bahri Kiraz verabschiedet, der in fast 20jähriger Lehrtätigkeit an der Technikerschule für die fachlichen Inhalte der Kunststoffverarbeitung, Kunststoffkunde und Konstruktionslehre verantwortlich zeichnete. Als Technischer Direktor der Alfmeier AG in Treuchtlingen konnte er sein enormes Praxiswissen bestens in den Unterricht einbringen.
Bevor es an die Übergabe der lang ersehnten Urkunden, Abschlusszeugnisse und Zeugnisse der Fachhochschulreife ging, sprach Schülersprecher Julian Balleis in seiner Ansprache seinen Klassenkameraden und sich selbst ein Lob für das Durchhaltevermögen bis zum ersehnten Abschluss aus und war sich sicher, dass man mit dem Erwerb des Titels außer einem breiten fachlichen Wissensspektrum auch persönliche Stärke erlangt hat.
Am Ende der Reden, Ehrungen und Verabschiedung stand für die erfolgreichen Absolventen, deren Angehörige, dem Schulleiter und seinem Lehrerkollegium und den Vertretern aus Politik, der Arbeitsagentur und den örtlichen Kunststoffbetrieben ein gemütliches Zusammensein bei feinem Büffet und Musik. Zum Jubiläum gab es auch eine kleine Ausstellung, die großes Interesse fand: auf Schautafeln wurden die Anfänge der Fachschule bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt in chronologischer Abfolge gezeigt, bereichert mit Statements von ehemaligen Schülern, die berichteten, welche Karrieresprünge ihnen die Technikerausbildung ermöglichte. Außerdem konnte man sich über die Lehrinhalte der gesamten Ausbildung informieren.
Kooperation sorgt für vertiefte Praxis!
Automatisierungstechnik, Industrie 4.0 – DIE Schlagworte, die in den verarbeitenden Betrieben immer mehr an Bedeutung gewinnen, das heißt auch, dass die Mitarbeiter das geforderte Knowhow beherrschen müssen, um die komplexen Prozesse zu begleiten.
Somit ist das ein sehr interessantes Lernfeld – auch für unsere angehenden Techniker, die in diesem Arbeitsfeld Verantwortung übernehmen werden. Möglichst praxisnah wünschte man sich diesen Unterricht an der Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie. Das Fach „Automatisierungstechnik“ baut auf den bereits vermittelten Basiskenntnissen der Steuerungstechnik auf, vertieft dann aber in den Themenbereichen Handhabungstechnik, Sensorik, Robotik, Bildverarbeitungssysteme und numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen.
Ein passgenaues Praxismodul wurde möglich durch die langjährige Zusammenarbeit des Technologiezentrums im bfz Weißenburg mit der Firma SAR Elektronic GmbH in Gunzenhausen. Die Firma SAR Elektronic GmbH konzipiert, plant, fertigt und vertreibt am Standort Gunzenhausen komplexe Automatisierungslösungen, welche aus Entnahmesystemen und entsprechenden Weiterverarbeitungslinien mittels Industrierobotern bestehen. Dabei liegt der Tätigkeitsschwerpunkt in der Realisierung dieser Automatisierungslösungen für Kunden in der Kunststoffindustrie.
Vor zwei Jahren hat die Firma neue Räumlichkeiten bezogen, denen auch eine modern ausgestattete Schulungseinheit angegliedert ist, um Mitarbeitern der Kunden, die künftig diese Systeme bedienen sollen, zu schulen.
Im Schulungszentrum, das bayernweit seinesgleichen sucht, stehen hierzu 3 fest installierte KUKA Roboter der Typreihe KR15 und KR30, ausgestattet mit der Steuerungssoftware KRC2 (diese kann auch auf KRC4 hochgerüstet werden), zur Verfügung. Erweitert werden kann der geräumige Schulungsbereich um mobile Roboterzellen, in denen auch Geräte anderer Hersteller, wie z.B. ABB, eingesetzt sind.
Dieser Praxistransfer wird nun auch den Schülern im Rahmen des Weißenburger Fachschulunterrichts geboten. Das kommt natürlich sehr gut an; sie sind begeistert von der Ausstattung nach neuestem Standard, freuen sich über die optimale Abstimmung von Theorieinhalten und Praxismodul und dem damit einhergehenden vertieften Verständnis für die theoretischen Unterrichtsinhalte.
Außerdem erhalten sie abschließend ein gesondertes Fachzertifikat der Firma SAR Elektronic GmbH und der Fachschule, das die erlernten Praxisinhalte abbildet – sicher ein Plus im beruflichen Werdegang!
Die letztjährige Absolventenklasse der Fachschule hat das Modul bereits erfolgreich durchlaufen, in Kürze wird die nächste Klasse von dieser Kooperation profitieren.